Welcome to Taiwan

Where to assemble my bike?  I stood at the baggage claim section of the Tayouan airport and prayed that all my belongings would arrive.  And they did, piece by piece by piece.  Nothing was missing, nothing broken.  Everything went like a charm.  My phoney flight ticket out of Taiwan passed all controls in Sapporo.  I checked in at 38 kg, 2 kg short of the maximum 40 kg….(Scroll down for more)

„Wo baue ich jetzt mein Fahrrad zusammen?“ Ich stand in der Gepäckausgabe am Flughafen von Tayouan und machte drei Kreuze, als alle meine Sachen nach und nach auf dem Fliessband erschienen und ihre Runden drehten. Nichts kaputt, nichts fehlte. Alles ging glatt. Mein gefälschtes Flugticket für einen Flug aus Taiwan heraus, welches

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Bye, bye Japan

ich beim Check in in Sapporo vorzeigen musste, fiel nicht auf. Ich hatte knapp 38 kg aufgegeben, erlaubt waren 40 kg. Ich schmuggelte erfolgreich 5kg durch die Handgepaeckschleuse und -waage, indem ich sie kurzerhand meinem Hintermenschen in der Warteschlange in die Hand drückte, der selber nur eine kleine Tüte dabei hatte. Er verstand zum Glück sofort. Es war das erste Mal, dass auch das Handgepäck gewogen wurde.

Ich baute mein Fahrrad in der Gepäckausgabe vor den Toiletten zusammen, und wäre sogar richtig schnell gewesen, wenn ich nicht mein Vorderrad falsch herum eingebaut hätte. Ein paar Polizisten schauten mir zu und ich hatte den Eindruck, dass sie etwas überrascht waren, eine Frau zu sehen, die routiniert am Rad herumwerkelte und der es nichts ausmachte, sich dabei die Finger dreckig zu machen. Sie verschwanden in ihr Kabueffchen und tauchten schwer bewaffnet und behängt mit schusssicheren Westen wieder auf, um ihre Runden zu drehen.

Eine Knallehitze erwartete mich draussen. Es war so unendlich schwuel, und es war viertel vor zehn abends. Wie muss es erst tagsüber sein? Ich wich etwas von meiner GPS-Route ab, fuhr gegen die Fahrtrichtung, landete auf einer vierspurigen, aber zum Glück wenig befahrenen Strasse und musste mich arg konzentrieren, nicht auf die linke Spur zu wechseln und beim Abbiegen nicht auf der falschen Seite weiterzufahren. In Taiwan wird wieder rechts gefahren. Das

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Tsais Papa and the thick cat

schon vorher gebuchte Hostel war nicht weit, und ich wurde mit einer solchen Herzlichkeit empfangen. Keine aufgesetzte Business-Herzlichkeit, nein, eine echte. Die nette Frau fragte mich, „How did you come here?“ -„by bicycle of course.“ -„Didn’t you know that it is forbidden to leave the airport by bicycle?“ „No.“
Check out wäre am nächsten Tag um 10 Uhr gewesen, aber ich wurde zum Frühstück eingeladen, und bekam eine Chinesisch-Stunde. Dann war Zeit für Mittagessen und zu guter letzt, konnte ich mich wenigstens mit einer Deutschstunde revangieren.

Bei Tsai und seiner Familie, die ich ueber Warmshower kennenlernte, konnte ich netterweise meine Wintersachen zwischenlagern und so fuhr ich mit leichtem Gepäck, ohne den schweren Rucksack, ohne Schlafsack, ohne Stiefel, ohne Winterhose los.

Meine erste Nacht unterwegs verbrachte ich bei der Feuerwehr eines kleinen Dorfes. Das Zelt in der Garage hinter den parkenden Feuerwehrautos aufgebaut. Jemand kaufte Abendessen für mich, ich bekam eine Dose Bier in die Hand gedrückt und am nächsten Morgen hat schon jemand Frühstück eingekauft. Mann o mann. Das fängt ja gut an. Einfach unfassbar.

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At the firestation

Und noch etwas gefällt mir an Taiwan: Das altbekannte asiatische, wuselige Chaos hat mich wieder, die Strassenlokale, die Märkte, die kleinen Stände, die urplötzlich am Strassenrand auftauchen und Zuckerrohrsaft, Ananas und andere leckere Dinge verkaufen. Augen, Ohren, Nase haben so viel zu sehen, zu hören und zu riechen wie schon lange nicht mehr.

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on the market

Ich traf mich mit Peter. Wir haben schon Weihnachten in Neuseeland miteinander verbracht und er landete vor drei Wochen in Taiwan. Wir fuhren eine knappe Woche zusammen und dann wurde er immer schweigsamer, lächelte noch weniger. Ich fragte ihn, ob er weiter mit mir zusammen fahren möchte. Er erwähnte unsere unterschiedlichen Rhythmen. Peter ist morgens schnell schnell, während ich lieber erstmal in Ruhe frühstücken möchte. Zwei Tage später, eDSC_7961_ergebniss regnete in Strömen, sagte Peter morgens „bye bye“, zu deutsch „und „Tschuess.“

Hmm. Ich war echt traurig darüber, dass es so komisch endete und hätte mir wenigstens eine Aussprache gewünscht.

Alleine weiter
Ich fuhr los, wieder alleine. Ich fühlte mich irgendwie leer, machte mir Gedanken über Peter, überlegte was ich „falsch“ gemacht haben könnte, und fragte mich, ob ich wirklich noch nach China, in die Mongolei, nach Vietnam und Laos und Kambodscha wollte, oder doch lieber nach Hause. Zuhause ist auch schön.

Nach 30 km erreichte ich Nanshi, suchte die Elementary School auf, aber logischerweise ist an einem Samstag in Taiwan (in Japan schon) niemand in einer Schule, den ich nach einem Schlafplatz unter einem der Vordächer fragen konnte. Ich machte Rast unter dem Dach einer Art Ausstellungshalle, fragte einen Mönch, der hier zu arbeiten schien, ob ich eventuell mein Zelt aufstellen könnte. Öffentliche Toiletten und fliessend Wasser gab es gleich um die Ecke.

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Kloster

Nein, ich verbrachte diese Nacht nicht in meinem feucht klammen Zelt, sondern in einem Zimmer mit Klimaanlage auf einer Klosteranlage. Pünktlich um 18:00 Uhr gab es vegetarisches, warmes und sauleckeres Essen. Ich nahm an einer Art Gottesdienst teil, indem zusammen gesungen wurde und sich hin und wieder verbeugt wurde. Ich verstand natürlich kein Wort, aber mir gefiel die Zeremonie, es hörte sich schön an, und es war eine ernste Sache.

Ja, ich will nach China, in die Mongolei usw. Zuhause würde ich nicht plötzlich in einem Mönchskloster landen. Zuhause ist bequem und angenehm mit fliessend Wasser, Strom, Freunden, Familie, Kinderschokolade, Bodypump und Tatort. Aber gerade ist mir mehr nach Abenteuer.

Seit zwei Tagen bin ich nun in diesem Kloster, helfe in der Küche bei Schnippeln,nehme jeden Tag mindestens einen Kilo zu, weil das Essen so lecker ist. Morgen werde ich um 6:00 Uhr in der Früh das erste Mal beim Kung Fu mitmachen und ich werde sehen, wie lange ich bleibe. Bleiben kann ich so lange wie ich will. Es gibt hier auch viele Volontäre, die überwiegend am Wochenende kommen, den Garten pflegen, saubermachen, schnippeln, kochen, Touristenführungen machen usw. Meine Zimmergenossin spricht gut englisch. Sie möchte hier ein Jahr bleiben.

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Jing Li (ihren richtigen Namen habe ich vergessen) ist eine der Mönche, die hier leben. Seit zwei Jahren. In ihrem vorherigen Leben war sie Computer-engineer, hat gut Geld verdient. Ich fragte sie, warum sie Mönch geworden ist. Sie liebt das Leben hier, das einfache, übersichtliche Leben. Sie wollte nie Kinder haben, nie heiraten.

Ich fragte sie, ob sie es nicht manchmal vermisst, das Leben da draussen: sich mit Freunden treffen, auf eine Party gehen, ins Kino..“ „Nein.“ Sie erzählt auch, dass Mönche in Taiwan, ganz anders als z.B. in Thailand, nicht gut angesehen sind. Weil sie „net schaffe.“ Darum verlässt sie auch ungern das Klostergelände. Sie macht einen glücklichen Eindruck auf mich.

So, Schnippeln in der Kueche ist angesagt.

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Impressionen aus einem Kloster 

(klick auf ein Bild fuer eine groessere Ansicht)

und Impressionen von unterwegs:

When I realized that hand luggage was also weighed, I asked another person, who only had a tiny bag in his hand, to hold onto my hand luggage which weighed an extra 5 kg. A fine gentleman who understand my dilemma perfectly! This was the first time in my experience that hand luggage was weighed.

I assembled my bicycle in the baggage claim area. It would have gone really fast if I had not assembled my front wheel wrong. A few police men were watching me and I had the feeling that they were surprised to see a woman who was not afraid to tackle the dirty work. They disappeared into a small room to reappear heavily armed to do their airport rounds.

When I stepped outside around 9:45 pm, it was like stepping into a greenhouse, hot and muggy. How hot would it be during the day? I deviated from my GPS route and went against the direction of the traffic. I landed on a four-lane highway with very little traffic and had to concentrate hard not to change over to the left side. In Taiwan (as opposed to Japan) traffic is right side again. My pre-booked hostel was near by and I was happy to be welcomed with open arms. When the hostel lady asked me how I got there and I said that, of course, I had come by bike, she told me it is forbidden to leave the airport by bike. Although check out time was 10 o’clock, I was invited for breakfast, got a quick Chinese lesson. I got invited for lunch and at least I could reciprocate with a German lesson.

Later I met Tsai and his family, whom I got to know through WarmShowers, and I was able to store my heavy backpack, sleeping bag, boots and winter outfits with him. Happily I continued my trip with lighter luggage.

The next night I put up my tent in the garage of a fire station. Behind parked fire engines. Then somebody brought me a dinner, I even got a tin of beer. Followed next morning by a breakfast. Man, oh man, what a start. Simply unfathomable.

Something else I liked in Taiwan: The well-known Asian fidgety chaos around me again, the street bars, the markets, the small street vendors who appear suddenly selling sugarcane juice, pineapples and other tasty tidbits. Eyes, ears, and nose are feasting, there is so much to see, hear and smell. I realized how much I had missed this.

I met Peter who had arrived in Taiwan three weeks ago. Peter and I had spent Christmas in New Zealand together. We cycled together for a week and he turned more and more taciturn and hardly smiled at all. When I asked him whether he wants to continue cycling with me, he mentioned our different rhythms. Peter is very quick in the morning, while I would rather have a slow wake-up breakfast. By streaming rain and two days later, he shortly said:“Good bye“

Hmm. I was really sad that our meeting had ended so strangely and wished we could have talked about it to clear the air.

Off I cycled on my own again. Somehow I felt empty and asked myself what had gone wrong, and I wondered if I really wanted to go to China, Mongolia, Vietnam, Cambodia or Laos, or should I go home. Home looked nice from here.

After 30 km I reached Nanshi and went to the elementary school to see if I could put up my tent below their extended roofs. But, of course, nobody is at school in Taiwan on a Saturday (as opposed to Japan). I saw a monk and asked if I could tent on their property. Public toilets and fresh water were also near by. As it turned out, I didn’t spend the night in a clammy tent. Oh no, I overnighted in a guest room with air conditioning in the monastery. Promptly at 6 pm a vegetarian dinner was served and after that I attended a religious ceremony with lots of singing and bowing. I didn’t understand a word but it was a very moving experience.

And this again awakened my desire to go to China and Mongolia. Where would this happen at home, would I suddenly land in a monastery? Home is comfortable, lots of running hot and cold water, electricity, friends, family, chocolates, soap and body wash dispensers and Tatort on TV. But my mind is geared to more adventures.

Since two days I staye in the cloister, help in the kitchen, and every day I gain at least 1 kg because the food is so tasty. Tomorrow morning at 6:00 I will take part in Kung Fu and decide how long I’ll stay. The option to stay is there, as there are always many volunteers who predominantly come on weekends to help with the garden, to clean, to help in the kitchen and to do guided tours. My roommate speaks English very well and plans to stay here for a year.

Jing Li (whose right name I have forgotten) is one of the monks who has lived here for the last two years. In her „previous“ life she was a computer-engineer with a good salary. When I asked why she has become a monk, she replied that she loves the simple life and she neither wants to marry nor have children. I asked if she sometimes misses the life out there with friends, parties, movies, etc. to which she replied with a sound, “no“. She also told me that contrary to Thailand, monks are not exactly revered in Taiwan because they do not contribute. Therefore she also doesn’t leave the cloister very often. But to me, she made a happy impression.

Well, time for me to help in the kitchen.

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