I was on my way to the Greek-Bulgarian border and hardly noticed the rain pelting down on me as I was very much looking forward to arriving in Turkey. After cycling 34 km I reached the EU external frontiers protected with barbed wire and guarded by soldiers. …(Scroll down for more)
Ich machte mich auf den Weg zur griechisch-bulgarischen Grenze. Den Regen, der auf mich niederprasselte, nahm ich überhaupt nicht wahr, so groß war die Vorfreude auf die Türkei. Ich radelte durch Griechenland und erreichte nach 34 km die mit Stacheldraht und Soldaten geschützte EU-Außengrenze.
Dahinter lag die Türkei. Ich wurde an der langen Autoschlange vorbeigewunken und hatte nach zwei Minuten meinen Stempel im Pass. „Hoᶊgeldiniz“.
Irgendwie muss man mir meine Freude angesehen haben. Mehrmals wurde mir zugewunken, jemand reichte mir ein paar Walnüsse. Ich fuhr in die Innenstadt von Edirne, sog gierig den Duft nach Essen ein, erfreute mich am Leben und am Trubel auf den Straßen, tauschte etwas Geld und fand ein leckeres Restaurant in einer Seitenstraße.

lecker Essen in der Tuerkei
Fast eine Woche blieb ich in Edirne. Ich lernte Tom und Nada kennen, die mit zwei Elektrorollern vom Osten Chinas auf dem Weg zurück nach Kroatien waren und war

Tom and Nada on their way from Shanghai to Croatia
zutiefst beeindruckt von ihrer Tour. Auch sie waren bei meinen Warmshowerhosts Engin und Osman untergebracht. Endlich konnte ich mal wieder Wäsche waschen. Einen langen Tag verbrachte ich damit, mein Fahrrad auf Hochglanz zu bringen, die Bremsklötze auszutauschen und in mühseliger Feinjustiererei die Bremsen wieder

My Warmshowerhosts in Edirne
perfekt einzustellen. Es kam viel Besuch vorbei. Stunden verbrachten wir in der Küche und tranken einen Cai nach dem anderen. Cyril aus der Schweiz, der in Istanbul gerade

Cyril and (shit, I forgot.)
in einem Architekturbüro arbeitet und mit dem Fahrrad zusammen mit
Freunden nach Teheran gefahren ist. Zahide, die mit ihm gefahren ist und deren Tage nun voll mit Arbeit und Studium sind und viele mehr.
Zahide und ich verbrachten einen halben Tag in einem Hamam (=türkisches Bad) und ich fühlte mich danach so sauber wie schon lange nicht mehr.
Eines Abends war plötzlich totale Hektik. Engin sprang in ein wartendes fast

Forbidden wild pig
vollbesetztes Auto und fuhr davon. Stunden später stiefelten mehrere Männer mit Engin die Treppen hoch und verstauten Unmengen von Fleisch im Kühlschrank. Ein Wildschwein wurde heimlich nachts im
Wald geschlachtet und nun lagen fast 80 kg dieses Schweins im Kühlschrank. Am nächsten Tag fuhren sie damit zu einem Schlachter, der das ganze in kleine Stücke schneiden sollte. Sie kehrten jedoch unverrichteter Dinge zurück, weil sich der muslimische Schlachter weigerte, das Schweinefleisch zu bearbeiten. Ich schlenderte durch die Stadt, kaufte Unmengen von Baclava, verbrachte viel Zeit in

Selymie Moschee
der Selimyie-Moschee von Edirne. Hier beten die Männer in der großen Halle und die Frauen im allerhintersten Teil der Moschee, versteckt hinter einer eng vermaschten Pergola – fast unsichtbar. „Scheiß
Religion“- ging mir durch den Kopf, „Scheiß Männer, die diese Religion so auslegen.“
Noch 280 Kilomter bis nach Istanbul hatte ich vor mir. Vier Tage plante ich dafür ein. Für die erste Übernachtung habe ich in Kirklareli einen Warmshowerhost angefragt. Wir haben uns vor der Moschee abends verabredet. Er kam nicht. Ich wartete eine halbe Stunde und wurde langsam etwas nervös. Ich hatte kein Handy dabei. Suchend blickte ich mich nach jemandem um, den oder die ich darum bitten könnte, einmal kurz telefonieren zu dürfen. Ich sprach eine Frau an, die mir sogleich ihr Smartphone in die Hand drückte. „Zur Zeit ist niemand erreichbar….“ – Toll. Mittlerweile war eine Stunde vergangen. Ein Mann kam aus einem nahegelegenen Laden heraus, fragte was los sei, ging zurück in den Laden, kam mit einem Becher Ayran zurück und drückte ihn mir in die Hand. Die nette Frau konnte kein Englisch, sie rief ihren Freund an, der zwischen uns dolmetschte. Ich erklärte mein Problem und da boten
sie mir an, bei ihnen zu schlafen.
In diesem Moment tauchten mein Warmshowerhost Selcuc zusammen mit seiner Freundin Eda auf und wir machten uns auf den Weg zu ihnen nach Hause. Was für eine tolle Begegnung mit dieser Frau. Am nächsten Tag fuhr ich zurück in die Innenstadt, in der Hoffnung ihr noch einmal Danke sagen zu können, aber ich habe sie nicht gefunden.
Die schlimmste Nacht meiner ganzen Reise (Stand Mai 2017)
Den ganzen Tag regnete es. Ich hatte Gegenwind. Auf der Straße herrschte Riesenverkehr. Die Reisebusse und LKWs, die von hinten herangerast kamen, hupten kurz, um mir anzudeuten, dass ich jetzt zwei Sekunden Zeit hätte, an die Seite zu springen. Ich hatte das Gefühl, kaum vorwärts zu kommen, weil ich ständig neben der Straße stand und die Autos an mir vorbeiließ. Mithilfe meines GPS-Gerätes suchte ich nach einer Alternativroute. Ich bog ab, fuhr durch ein kleines Dorf. Eine Meute von mittelgroßen Monsterhunden kam bellend auf mich

The most horrifying night
zugestürmt, wurde aber schnell wieder von der Besitzerin zurückgepfiffen. Der Weg wurde immer unwegsamer und dann ging garnichts mehr. Wie schon einmal hat sich soviel Lehm zwischen Mantel und Schutzblech angesammelt dass sich nichts mehr bewegte. Mein frischgeputztes Fahrrad sah aus wie Sau. Die Bremsen waren komplett zugekleistert und es regnete mittlerweile mal wieder in Strömen. Ich machte die Schutzbleche ab und saute mich dabei selbst von oben bis unten mit der Lehmpampe ein. Mittlerweile dämmerte es schon und mir saß die Zeit im Nacken. Ich mußte vor dem Dunkelwerden einen Schlafplatz finden und wollte unbedingt bis zu einem Naturschutzgebiet fahren, welches hinter der nächsten Stadt lag. Schon ziemlich k.o. schob ich mein Fahrrad langsam vorwärts und fluchte darüber, dass ich von der Hauptstraße abgebogen bin. Aber wer weiss, was passiert wäre, wenn ich dort weitergefahren wäre… Ich passierte die Stadt und bog, mittlerweile war es schon dunkel, in den ersten Waldweg ein, suchte einen Zeltplatz in einer kleinen Senke, etwas abseits eines Weges, fing an, mein Zelt aufzubauen, als ich plötzlich Schüsse hörte, die immer näher kamen. Sicherheitshalber stellte ich mich hinter einen Baum. „Was für eine Scheiße.“ Ich beschloss zu bleiben, weil es mittlerweile stockdunkel war und ich die Hauptraße als zu gefährlich ansah. Ich verkroch mich ohne etwas gegessen zu haben ins Zelt, lauschte den Geräuschen dort draußen und sehnte mich nach dem nächsten Morgen. Ich hörte Stimmen, noch einen Schuss, schlief wohl irgendwann ein, weil ich davon aufwachte, wie ein Auto in den Waldweg abbog, anhielt. Türengeklapper, Stimmen. Ich bekam Angst und war heilfroh, als das Auto wieder wegfuhr.
Nach gefühlten zwei Stunden Schlaf und völlig gerädert packte ich im allerersten Tageslicht meine Sachen zusammen und stieg aufs Fahrrad. Mit leckerem Frühstücksbrei im Bauch, den ich mir in einer halben Stunde regenfreier Zeit gekocht hatte, ging es mir schon etwas besser. Auf der Suche nach einem Cai landete ich in einem kleinen Kekseladen. Dort traf ich eine Gruppe netter Leute aus Istanbul,

Nice people
die bei diesem Wetter hier wandern wollten. Sie luden mich zum Tee ein und wir quatschten noch eine Weile miteinander. Nach dieser Begegnung kam
meine gute Laune wieder und ich fand wieder Spaß an meiner Tour, obwohl es regnete und obwohl ich hundemüde war.
Die nächste Nacht schlief ich in einem Hotel, warm, trocken und sicher.
Es fehlten nur noch 70 km nach Istanbul. Es ging bergauf und bergab auf einer neugebauten
Autobahn mit breitem Seitenstreifen und wenig Verkehr. Ich war noch nicht ganz

only for me
fertig mit der Überlegung, was ich machen würde, wenn jemand mir anböte, mich nach Istanbul mitzunehmen als vor mir ein Auto anhielt. Und so fuhr ich die letzten Kilometer im Auto. Der Fahrer fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihm zu schlafen. Ich lehnte ab. Dankend lehnte ich auch seine Einladung zum Mittagessen ab. Er erzählte mir von seinen Kindern und von seiner Arbeit. In einem Vorort von Istanbul setzte

Traffic in Istanbul
er mich ab. Was für ein Verkehr! Ich bahnte mir den Weg zur nächsten Metrostation und fuhr anschließend über zwei Stunden quer durch Istanbul mit der Metro bis nach Maltepe auf der asiatischen Seite. Dort habe ich mich an einer Tankstelle mit Ishak, dem Cousin eines Bekannten meines Vaters verabredet. Doch bevor ich ein Telefon auftrieb um ihn anzurufen, habe ich mich erst einmal hingesetzt und meine Tüte Chips aufgegessen. Luftholen, Pause machen, Durchatmen.
Ishak holte mich ab. Wir tranken Tee zusammen und unterhielten uns, mit dem Computer als Dolmetscher. Bei ihm kann ich meine Charlotte unterstellen, während ich zurück in Deutschland Weihnachten feiere, Reisebücher über die nächsten

See you in two months, my love
Länder lese, Leute besuche, die letzte Impfung bekomme, Dinge kaufe, die ich noch benötige und Anfang Februar wieder zurückfliege nach Istanbul – voller Vorfreude auf die nächsten Monate.
More Pictures































Behind that border was Turkey. Guards waved me ahead of a long line of cars and within 2 minutes my passport was stamped „Hoᶊgeldiniz“.
It seems as if everybody noticed how happy I was, people were smiling and waving at me. Somebody gave me a handful of walnuts. I went to the downtown of Edirne and greedily soaked up the aroma of delicious foods, the sweet smell of city life and the colourful hustle and bustle on the streets. I exchanged some money and relaxed in a fine restaurant on a quiet side street. I stayed one week in Edirne with my hosts Engin and Osman. Here I met Tom and Nada who travelled on electric scooters from Eastern China back to Croatia. I was deeply impressed with their experiences.
It was lovely to be able to wash my clothes again, and I spent one whole day bringing Charlotte back to her former lustre and I readjusted the brakes.
My hosts had a lot of company and we spent many hours in the kitchen and drank one Cai after the other. I met Cyril from Switzerland who was working in Istanbul in an architect’s office. Cyril had bicycled with a friend to Teheran. I met Zahide who also enjoyed cycling and is now working and studying. Zahide and I spent a half a day in a “Haman” (Turkish bath) after which I felt totally cleansed – body and soul.
One evening there was an unexpected hectic rush in the house. Engin had jumped into a crowded car and didn’t come back until several hours later when he and his were frantically stowing away vast amounts of meat into the fridge. His friends had hunted down a wild boar weighing nearly 80 kg. This animal was now lying, in all its glory, in Tom and Nada’s fridge. Next day, they drove to a butcher who refused to cut the meat because he was Muslim and refused to work on the pig.
Lazily I sauntered through town, eating vast amounts of Baclava, and spent a lot of time in the Selimyie mosque of Edirne. Here men pray in the big hall and women in the back part of the mosque, hidden behind a pergola – almost invisible.
I had another 280 km to Istanbul ahead of me and had planned to cycle it in four days. My first overnight stay I was supposed to be with Selcuc in Kirklareli, a so-called warm-shower host. We had arranged to meet in front of the mosque early evening. When he didn’t show I was beginning to get a little nervous. Luckily a woman offered me her smart phone, but I couldn’t get a connection with my host. Another hour passed when a man came out of a near-by store offering me a mug of Ayran. The woman who had passed me her phone earlier then called a friend and both offered me a place for the night. At this moment my host Selcuc arrived with his friend Eda. Together we walked to their home. Next day I biked back into town hoping to meet the woman from yesterday to thank her for her kind offer, but no luck.
Next day it was raining the whole time. The wind, of course, was a headwind. There was heavy traffic going in both directions of the road, coaches and trucks were passing me within inches of my bike and honking their horns letting me know that I had little right to be on the road. Finally, aided by my GPS, I found an alternative route and arrived at a small village. A pack of medium-sized monster dogs (or so it appeared to me) came barking towards me, but luckily the dogs were whistled back by their owner.
The worst night so far
The road became more and more impassable. Finally my bike was so dirty and muddy, that it was impossible to move on. My freshly polished bicycle was a sorry lump of clay and nothing turned, everything was frozen. The brakes were glued together from the constant stream of rain and the dirt and clay of the road. I managed to remove the mudguards, and became part and parcel of the gooey clay mess myself. Meanwhile it was getting dark and I was pressed for time to find a place to sleep. I really wanted to find the nature reserve located behind the next town. Absolutely exhausted, I pushed my bicycle slowly forward and cursed the fact that I had turned off the main street. Who knows what would have happened if I had remained on that busy road… Finally, I passed the town and turned into a forest path leading to a small valley. Setting up camp at dusk, when suddenly I heard shots that seemed to coming closer. For safety’s sake I positioned myself behind a tree and waited. ****… However, I decided to remain there because in the meantime it was pitch-dark and going back out into the main road seem to me too dangerous. I crept into my tent without having had anything to eat, listening to the noises outside and longing to see the next morning. I heard voices and one more shot, and then somehow I managed to fall asleep. I was awakened by a car turning into the forest road and then it stopped. Doors clattering, and then voices. More fear crept in. Imagine my relief when the car left again. After what felt like no more than two hours of sleep and totally stressed out, at first daylight I packed up my belongings and escaped the forest scene.
Finding a break from the rain, I managed to cook a tasty breakfast cereal and was hungry no more. I was feeling better already. In search of cup of Cai I landed in a small bakery and met a very nice group of hikers from Istanbul. They invited me to a cup of tea and we shot the breeze. This did wonders to my spirits and, despite the steady rain, I was looking forward to continuing my tour again. The next night, however, I was so tired that I decided to sleep, safe and sound, dry and warm, in a hotel room.
70 km to Istanbul. Uphill and downhill, on a newly built autoroute with a wide shoulder on which to bike and very little traffic. I was still in the process of deciding how to proceed when someone stopped and offered to take me and my bike to Istanbul. That was an easy decision to make! The driver then asked me if I was interested in sleeping with him. After I politely declined his offer, he proceeded to tell me about his children and his work. I also rejected his invitation to dinner. In a suburb of Istanbul he dropped me off.
What traffic! I made my way to the metro station and rode for more than two hours through Istanbul to Maltepe on the Asian side. There, at a local gas station, I had arranged to meet Ishak, a cousin of one of my father’s friends. But before I picked up the phone to call him, I sat down and munched on a delicious bag of chips. Breathe in – breathe out, take a rest, enjoy…
Ishak then picked me up. We drank tea together and talked, the computer was our interpreter. I am leaving my bike Charlotte with Ishak while I celebrate Christmas back in Germany, read travel books about the next countries on my route, visit friends and family, get the last remaining vaccinations and buy things I still need. Then I fly back to Istanbul. I am looking forward to the next exciting part of my journey.