Dubai – Bandar – Abbas – Yazd – Teheran
Here in Teheran it feels almost chilly, it is very pleasant. There’s even rain now and then. Flowers are in bloom and the sweet smell of roses sometimes overpowers the exhaust smell – but only sometimes. I have found accommodation with Nazi and Saied who live in a small flat with a big roofed patio on which we take our daily meals…..(Sroll down for more)
Teheran, hier ist es fast kühl, angenehme Temperaturen. Es regnet sogar ab und zu. Die Blumen blühen und manchmal ist der Duft nach Rosen stärker als der Gestank der Autoabgase, aber nur manchmal. Ich bin bei Nazi und Saied untergekommen.
Sie haben eine kleine Wohnung mit großer Dachterasse, auf der wir frühstücken und Abend essen, auf der ich im Zelt schlafe und die beiden daneben auf der Matte

Having breakfast
von Moskitos umschwärmt. Wir kochen abwechselnd und die Mitarbeiter in der Konditorei um die Ecke kennen mich schon fast mit Namen. Fast jeden Tag schlappe ich dorthin und kaufe die leckersten Stückchen und Törtchen für uns.

sleeping in Teheran
Nazi erzählte, wie sie einmal von der Polizei angehalten und auf die Wache mitgenommen wurde – weil ihr Mantel angeblich keine ausreichende Länge vorzuweisen hatte. Saied musste kommen und sie abholen und sie musste versprechen, nicht noch einmal so herumzulaufen….Zusammen fuhren sie dann von der Polizeiwache zu Freunden.
“Ich brauche jetzt erstmal ein Bier.“ – und Nazi trank das erste Mal in ihrem Leben Alkohol.
Teheran ist die Stadt der Konsulate und Botschaften. Ich besorge hier das Tadschikistan-, Turkmenistan- und Usbekistanvisum. Ich brauchte eine Art Letter of Recommendation von der deutschen Botschaft und stand mit vielen IranerInnen vor dem Gebäude. Pünktlich um 7:30 machten sie auf. Mein Fahrrad durfte ich innerhalb des Geländes abstellen ohne, dass alles durchleuchtet wurde. Hier war deutsches Hoheitsgebiet, ohne Kopftuchzwang, alles war auf deutsch geschrieben und die vielen Photoplakate erinnerten mich daran, wie schön Deutschland ist. Ich wollte tatsächlich garnicht mehr gehen. Visa beantragen und bekommen heißt warten.
Nazi und ich auf Fahrradtour
Ich wollte die Zeit nicht nur in Teheran verbringen und zu meiner Überraschung sagte mir Nazi zu, als ich sie fragte ob sie nicht mitkommen möchte mit dem Fahrrad in die Berge nördlich von Teheran. Mehr als zwei Stunden kämpften wir uns aus Teheran heraus, leicht bergauf. Ich fand es absolut schrecklich und furchtbar. Nazi

Nazi and I on our bicycletrip
weniger, weil sie an den Gestank, den Lärm und das geordnete Chaos gewohnt war. Gegen Abend fing es an zu regnen und wir fanden wieder einmal Unterschlupf beim iranischen roten Kreuz. Zuerst hieß es, wir dürften dort nicht übernachten…zwei Frauen unter drei Männern….und dann setzte sich einer von ihnen so lange ans Telefon bis er die Erlaubnis bekam, uns aufzunehmen. Die nächste Nacht schliefen wir bei einer Familie, die uns so sehr beköstigte, dass wir beide es tatsächlich schon unangenehm fanden. Sie schenkten uns so viel, und wir hatten nichts zurückzugeben. Wir atmeten die frische Luft der Berge ein, genossen die Stille um uns herum, trafen auf eine Filmcrew. Der Regisseur und einer der Schauspieler, die Nazi sogar kannte luden uns zum Tee ein. Ein paar Kilometer weiter fanden wir das Künstlerhaus von Khaneh Honarmandan, einem sehr berühmten Mann, der uns

Khaneh Honarmandan and Nazi
ebenfalls zum Tee einlud. Alles in und an diesem Haus und im Garten war Kunst. Das Lebenswerk dieses alten Mannes haute mich wortwörtlich aus den Sandalen. Die Fotos geben nicht ansatzweise wieder wie vielfältig und voll alles war. Unsere Route führte wieder am Roten Kreuz vorbei. Nazi flickte ihren platten Schlauch und die Herren vom Roten Kreuz sahen zu. Das ist für mich auch männliche Emanzipation. Die Männer gucken zu, wie eine Frau, eine iranische Frau, ihr Fahrrad repariert und nehmen ihr nicht alles aus der Hand – oder sie wollten sich nur die Hände nicht schmutzig machen…

Men- and woman-emancipation
Ich habe mich sehr gefreut, dass Nazi mit mir kam. Wir haben einige Tabus, die in diesem Land herrschen, gebrochen. Wir sind als Frauen ohne Begleitung von Männern unterwegs gewesen. Frauen wird hier von Kindheit an eingetrichtert, dass es gefährlich ist ohne Männer und Nazi hatte Angst. „It is not safe.“ Ich fand sie sehr mutig. Nun, vielleicht ist es als ausländische Frau tatsächlich weniger gefährlich als für eine einheimische, aber so richtig glaube ich nicht daran. Nazis Eltern sollten nicht erfahren, das wir unterwegs waren. Und für Saied, Nazis Ehemann war es ebenfalls Neuland, Nazi gehen zu lassen. Auch er ist über seinen Schatten gesprungen und hat ein Tabu gebrochen. Und den vielen Menschen, denen wir begegnet sind, haben wir gezeigt, dass Frauen auch alleine etwas unternehmen können und dabei Spaß haben.
Die Chance, berühmt zu werden…
Durch Zufall traf ich auf eine Journalistin, wir kamen ins Gespräch und verabredeten uns für den nächsten Tag zu einem Fernsehinterview.
Mit vollbeladenem Fahrrad, die Gepäcktaschen mit Kissen und Schlafsack

Propaganda everywhere
vollgestopft standen Nazi und ich vor der dem Office. Wir wurden hereingebeten und nahmen im Vorraum Platz, unter einem riesigen Plakat von Khamene´i und Khomeini und von blutverschmierten Helden des Iran- Irak Krieges.
Das Fahrrad wurde auf einen Pickup geladen und wir fuhren mit der Filmcrew quer durch die Stadt zu einem Park. Die Fragen an mich reichten von meiner Tour und Fahrrad über meinen Eindruck vom Iran, von westlicher Propaganda über den Iran, vom Krieg im allgemeinen, vom Leiden der Kinder im Krieg (!), von meiner Meinung zm Kopftuch, bis hin zur guten und schlechten Seite vom Iran…
Ich wurde gefragt ob ich eine Message habe und erklärte, dass ich mit meiner Fahrradtour anderen Frauen Mut machen möchte, eingefahrene Wege zu verlassen und so etwas zur Unabhängigkeit und Emanzipation der Frauen beizutragen.
Zurück im Office ließ ich mir die Homepage des Senders geben, klickte durch die Seiten und bekam das Kotzen. Übelste Regierungspropaganda und ein kurzer Film über die unvergleichbaren Vorteile von Atomkraft bekam ich zu sehen.
Ich schrieb eine Email an den Sender mit der Bitte „NOT to publish any interview with me or any words I said.“
Ich war mir sicher, sie würden mir beim Schneiden des Films die Worte im Munde verdrehen und ich habe keine Lust mich für irgendwelche Propaganda instrumentalisieren zu lassen.
So muss ich auf die Gelegenheit, berühmt zu werden, wohl noch ein Weilchen warten.:-)
In wenigen Tagen mache ich mich auf den Weg nach Osten Richtung Maschhad, dem
langersehnten Pamirhighway entgegen und Nazi und Saied kommen für einige Tage mit.
More Pictures:













































I also put up my tent there while Nazi and Saied sleep on a mat beside me, surrounded by swarms of mosquitoes. We take turns cooking and I know almost all the staff of the corner bakery by name. I shop there often and buy the tastiest pastries and tartlets for us. Nazi told me that she was stopped there by the police and was taken into the station because her coat was of insufficient length. Saied had to come fetch her and she had to promise to dress more modestly from now on.
Teheran is the town of consulate and embassies. To obtain my Tajikistan, Turkmenistan and Uzbekistan visa, I needed a character reference from the German embassy and in front of the building I waited in line with many Iranians. At precisely 7:30 am the office opened. I got permission to place my bike within the inner walls with no scanning required. This was German sovereign territory, no need for headscarves, everything was written in German. Many posters reminded me of the beauty of Germany. I almost wanted to stay here.
Applying for a visa means having to be patient and – guess what – patience is not my forte. I also didn’t want to spend all my time in Teheran and when I asked Nazi to join me on a bike trip across the mountainous regions north of Teheran, she surprised me by saying yes. From Teheran, we cycled in the midst of very heavy traffic slightly uphill for more than 2 long hours. I found it very stressful but not so Nazi who was used to the smell of exhaust and to the noise of daily traffic chaos.
In the early evening it started to rain and we stopped in front of a Red Cross station. When we asked for accommodation, they said yes at first but then one of the Red Cross workers had second thoughts, two women alone with three men – not appropriate. One guy picked up the phone and managed to persuade someone on the other end to give us permission to stay.
The next night we stayed with a local family. We were given so much food and so many gifts that we were embarrassed because we had nothing to give them in return – except inhale their fresh mountain air and enjoy the silence surrounding us.
Further on our way, we ran into a film crew. The director and one of the actors whom Nazi knew invited us to tea. A few kilometres further we stopped at the house of the famous artist Khaneh Honarmandan who also invited us to tea. I was deeply impressed by the display of art in the house and in the gardens.
Our route then took us past another Red Cross building. When Nazi’s tube had a flat, she repaired it while the Red Cross members stood around and watched. Is this male emancipation or is it just men watching women work? Perhaps they didn’t want to get their hands dirty?
I was very happy that Nazi had joined me. We broke a number of taboos. Women on the move without the protection of men. Basically women are told from an early age that it is dangerous to do anything without men. Nazi was still a little intimidated by that and wasn’t entirely sure if our travels were safe. I thought she was very courageous trekking with me. Perhaps it is less dangerous for a foreign woman to travel alone than for a local woman. But – I am not sure. Nazi’s parents will probably never know she was cycling with me. For Saied it was also a new experience. But he took the plunge, he let her go, trusted her and broke a taboo as well. I believe we have shown many people here that women can take the initiative and still enjoy themselves (without men, no less).
My chance to become famous…
Nazi and I met a journalist one day and started chatting with her. The next day we met her for a television interview. With fully-loaded bicycles, Nazi and I arrived at the station. We were led into an anteroom and took a seat below a giant poster showing Khamene’i and Khomeini together with blood-covered heroes of the Iran/Iraq of war. Shortly after, our bikes were loaded onto a pickup truck and the film crew took us through town to a park.
I was asked questions about my trip and my impression of Iran. We discussed western propaganda of Iran and the philosophy of war in general and the suffering of children during the war (!) in particular. They asked for my opinion of the headscarf and then we talked about the positives and negatives of Iran. To the question as to whether I had a message, I answered that I was hoping to inspire women and to give them courage to do things on their own, to break out of traditional boundaries and to contribute to the overall independence and emancipation of women.
Back at the office I asked to see the homepage of the station and was nauseated when I read the worst government propaganda. I became frustrated and outraged when I saw a short film showing the immeasurable advantages of nuclear energy.
I then wrote an email to the station requesting that they NOT publish my interview or any parts thereof. I was sure they would twist (by cutting and pasting) my words to make the interview suit their purpose. I have no desire to become part of any political propaganda in this regime.
Thus ended my attempt to become famous, I may have to wait a little longer.
In a few days I will be eastward bound in the direction of Mashhad, towards the long awaited Pamir highway. Nazi and Saied will join me there for a few days.