Endspurt

„So what is next?  Exchange the front brake caliper, attach the speedometer, and get more US currency.“  And yes, here we go again.  A lovely break of ten beautiful months in Germany is now over.  One chapter closes and another begins.  I had found a job in a bicycle store, a job I enjoyed very much, I became a member at a fitness centre with a fantastic sauna and good trainers, and I spent a lot of time with my 92-year old grandpa.  When I saw him the last time, I was sure that I am  not seeing him again. …(Scroll down for more)

„So, was muss ich jetzt noch machen? Den vorderen Bremszug austauschen, die Tachohalterung anbauen, und noch mehr US-Dollar besorgen.“ 

Ja, es geht wieder los.

Nach zehn Monaten Pause in Deutschland. 

Eine schoene Zeit, die nun vorbei ist. Ein Kapitel, dass abgeschlossen ist, weil jetzt ein neues anfaengt.

Ich fand Arbeit in einem Fahrradladen, die mir Spass machte, ich wurde Mitglied in einem Fitnesscenter mit einer wunderbaren Sauna und einem tollen Kursangebot, ich verbrachte viel Zeit mit meinem Opa, der mittlerweile 92 Jahre alt ist. Ich rechnete nicht damit, ihn tatsaechlich noch einmal wiedersehen zu koennen als ich mich damals von ihm verabschiedete.

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my Opa

Ich wohnte auf einem wunderschoenen Campingplatz am Mittellandkanal in einem 69DM-Zelt, hatte dort fliessendes Wasser, zwar kalt aber trinkbar, besass eine Capucchino-Maschine und einen Milchaufschaeumer, hatte nicht nur einen Benzinkocher sondern auch einen Gaskartuschen-Kocher. Der pure Luxus (wahrscheinlich nur aus meiner Sicht). Und eine grosse Wiese ganz fuer mich alleine.

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my home on the Campground

Morgens schien die Sonne ins Zelt oder der Nebel erhob sich aus dem Kanal. Jeder Morgen begann mit dem Oeffnen des Zeltes und der Spannung, wie es draussen aussehen wuerde. Ich rettete mir mein wunderbares Zeltleben von unterwegs in den deutschen Alltag hinueber. Ich spuerte die Hitze, die Kaelte, hoerte den Wind und den Regen, roch das feuchte Gras oder die Dieselabgase der vorbeifahrenden Schiffe. Die Ameisen hielten mein Innenzelt fuer ihr Zuhause, bis ich mir eine hermetisch abriegelbare Essenskiste besorgte, anstatt das Essen lose im Innenzelt zu horten. Danach hatte ich Ruhe.

Mitte Oktober wurde es endlich etwas kuehler. Bei drei Grad ueber null, sass ich vor dem Zelt und habe gefruehstueckt, eingemummelt in Daunenjacke und Schafwollsocken. Muetze auf. 

Es war toll. 

Und da merke ich: Diese Reise hat mich veraendert: Eine unstillbare Sehnsucht, draussen sein zu wollen, ja fast zu muessen und damit einhergehend, mich in kleinen Wohnungen hinter ihren kleinen Fenstern tatsaechlich nicht lange wohlfuehlen zu koennen, hat mich fest im Griff. 

Und habe ich mich sonst irgendwie veraendert? 

Ja, ich bin zuversichtlicher geworden und bin einfach zufrieden und gluecklich mit meinem Leben. 

Und am Nikolaustag geht es wieder los. Der Job ist gekuendigt, das Zelt abgebaut, die Impfungen habe ich hinter mir, der Flug ist gebucht, die Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Charlotte sieht aus wie neu mit ihrer neuen Lackierung, neuer Gabel, neuem Sattel und noch einigen anderen neuen Sachen. Ein paar Dinge sind alt geblieben. Die Felgen, die Rohloffnabe, die Kurbel und der Gepaecktraeger hinten. Auch meine geliebten gestrickten Pinguin, gefuellt mit Kamelhaar, welche ich in Turkmenistan geschenkt bekam, haengen noch am alten Lenker. 

Ich werde ein leichteres Zelt mitnehmen, eine bessere Kamera, kuschelige Merinoklamotten, ???-Hoerspiele auf dem Rechner und eine neue Lenkervase am Fahrrad.

Es geht los. 

Von Ushuaia, Argentinien, nach Tuktoyaktuk in Kanada. knappe 30.000 km, kreuz und quer ueber die Anden, zum Salar de Uyuni, dem groessten Salzsee der Erde, nach La Rinconada, der hoechstgelegenden Stadt der Welt. durch die wunderschoenen Nationalparks der USA, auf dem Dempsterhighway nach Inuvik und dann noch die 150 km nach Tuktoyaktuk.

Buena Suerte


I lived on a wonderful camp ground right beside the Mittellandkanal, in a 69 DM tent, I had fresh running water – cold but drinkable – I owned a cappuccino machine and a froth maker, I not only had a gas cooker but also a gas cartouche cooker.   Luxury at its finest (probably only from my perspective)!  Add to that a big meadow of my own.

Every morning either the sun peeked into my tent or the fog rose slowly off the canal.  My morning ritual was to open the tent and then a joyful anticipation of what I would find outdoors.   And so I slowly shifted gears from my previous adventurous camping experiences into the every day life in Germany.  I felt the heat and the cold, I heard the wind and the rain, and I smelt the morning dew of the grass or the diesel exhaust of ships sailing by.  When I finally got a hermetically tight food box and my tent was no longer a happy home for countless ants feeding on food remnants, I was at peace again.

By mid October the nights finally turned a little cooler.  I had breakfast in front of my tent at +3 degrees Celsius, bundled up in a down jacket and woollen socks and a toque.  It was great.  

I notice that this trip has changed me:  An insatiable, almost fundamental, longing to be outdoors (a claustrophobic feeling overwhelms me when I’m confined within 4 walls) seems to control my life.  What other changes do I notice?  I have become more confident, and I am very content and happy with my life.

And on St. Nicholas Day I am off again.  My job is finally done, the tent is disassembled, vaccinations are complete, flight is booked, and foreign health insurance is in place.  Charlotte looks like new with a new paint job, new fork and saddle and other new replacement parts.   Some things remain the same, like the rims, the Rohloffnabe, the crank and the back carrier.   Also my beloved knitted penguin, filled with camel hair (a gift I received in Turkmenistan) still hangs on the old handlebar.  This time I take a lighter tent, a better camera, snuggly warm merino clothing, audio plays on my laptop and a new handlebar vase for my bike.

And off it goes:  From Ushuaia in Argentina to Tuktoyaktuk in Canada (a mere 30,000 km).  Across the Andes to Salar de Uyuni (the biggest salt lake of the earth) and then to La Rinconada (the world’s highest habitable town), across the great national parks of the USA, then the Dempster highway to Inuvik and finally another 150 km to Tuktoyaktuk.

Buena Suerte

15 Gedanken zu “Endspurt

  1. On the road again! How wonderful for you. I look forward to reading your posts – finally checked out a translator for text. If you think you will pass through Churchill, Manitoba let me know. I hope to be there next summer. No cycling though. Wishing you all the best on your continued journey!

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  2. Ich habe da so eine spontane Idee, falls man mal wider in eine Wohnung ziehen würde. Einfach das Zelt in der Wohnung aufbauen und gut ist. Vielleicht findet man ja auch eine Wohnung mit super großer Terrasse oder Balkon ?

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  3. Ich war vor ein paar Tagen noch einmal beim Powerslide und wollte dir alles Gute für deine Fahrt wünschen. Leider warst du nicht da. Daher mache ich es jetzt auf diesem Wege. Pass auf dich auf, bleib gesund und habe eine wundervolle Zeit.

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  4. Liebes!
    Du bist meine Heldin!!!!!
    Ich freue mich diebisch, dass wir uns nach über 20 Jahren wiedergesehen haben und aus dem quatschen nicht mehr heraus kamen!!!! ;- ))
    Was für ein großartiges Frühstück vor Deinem Zelt bei 6 °C mit sensationellen Infos für mich…
    Und dann noch ein spontanes Konzert im Forum! Einfach wunderbar…
    Leider bleibe ich noch zurück, aber ich blicke nach vorne und werde alles in Bewegung setzen!
    Solltest Du Mario tatsächlich in Columbien treffen, grüße ihn lieb von uns….
    Bleib gesund und hab viel Spaß!!!
    Wir denken an Dich und freuen uns auf Nachricht….
    Liebe Grüße auch von den Mädels!
    Fühl Dich feste umärmelt!
    Kuss Birte

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  5. hei Charlotte,
    ich erlaube mir das du, weil ich von Mai bis September 2018 Karlsruhe – Nordkapp und zurück geradelt und damit m. E. in die Radlergemeinde eingetreten bin,
    Deinen Blog habe ich bei http://www.biketour-global.de gefunden und habe Mongolia gelesen und die Bilder bestaunt. Sehr schöner Blog. Gut zu lesen, die Texte haben die richtige Länge und ich konnte (auch als mann!) mitleben. Deine Bilder sind erste Sahne und ich habe nur bei Berufsfotografen ähnliches entdeckt. Die Positionierung der Personen und z. T. der Tiere am Rand gibt den Bildern eine enorme Spannung. Du hast ein super Gefühl für das richtige Licht. (Oma, Pferde). Und das Pferd vor Mongolia Immigration ist witzig. Du solltest mal einen Esel vor dem dt. Bundestag oder dem Kanzleramt fotografieren!!! An den Mongiolia Bildern habe ich gespürt, wie nah du den Menschen dort warst.
    Ich bin auf der Hinfahrt am 27.05.18 und auf der Rückfahrt am 27.08.18 in Minden gewesen. Wenn ich gewusst hätte, dass du dort gewesen bis, hätten wir uns gesehen.
    Ich bin sehr gespannt, was ich aus Südamerika erfahre und sehe. Dir wünsche ich eine spannende Reise, aber nur so spannend, dass du die Herausforderungen meisterst.
    Viele Grüße
    NilsNordkapp alias Fritz Menacher

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  6. Estoy super feliz de conocerte! Han sido unos dias maravillosos y te esperan unos proximos años increibles. Gracias por venir ❤️ ojala pueda unirme en tu viaje pronto… Chuuuuus jaja te quiero y un super buen viaje te deseo hasta pronto🤗

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  7. Hej, liebe Heike ! Nach so langer Funkstille haben wir es geschafft Briefe und Mails auszutauschen-ich finde, dass ist ein guter Anfang. Nach deiner Rückkehr können wir ja eine Steigerung wagen und uns treffen. Da die ??? Dir den Weg weisen, bleibt mir nur noch, dir eine wunderbare Reise voll stiller und fröhlicher Momente zu wünschen. Ganz liebe Grüße aus Minden sendet Martina

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